1.1 Anbetung – ein Lebensstil
Einführung:
Wenn wir von „Anbetung“ sprechen, meinen wir oft die Lobpreiszeiten in einem Gottesdienst. In diesem Zusammenhang wird „Anbetung“ häufig mit Musik in Verbindung gebracht. Dabei hat „Anbetung“ erst einmal nichts mit Instrumenten zu tun. Lobpreiszeiten in der Gemeinde sind wichtig, um Gott zu ehren und sie können erfrischend sein.
Warum sollen wir anbeten?
1. Wegen des 1.Gebots (Ich bin der Herr, dein Gott).
2. Weil Gott der Vater und sein Sohn würdig sind, angebetet zu werden.
3. Weil es gut für uns ist (wir schauen weg von uns auf Gott).
Definition:
„Anbeten“ = griechisch: proskyneo; sich niederwerfen, auf die Knie fallen, fußfällig verehren.
Anbetung ist eine Sache oder eine Person zum Mittelpunkt seines Lebens zu machen und alle Bereiche des Lebens nach dieser Mitte hin auszurichten.
Gott anbeten heißt, ihn für seine Charaktereigenschaften zu erheben:
z.B. „Du bist treu, gnädig, liebevoll …“.
Lobpreis hingegen ist Dank für das, was er getan hat.
Die wichtigsten Stellen:
Jh 4,23-24 Jesus sagt:
Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter.
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn in Geist und Wahrheit anbeten.
1.Chr 16,29: Gebt dem HERRN die Ehre seines Namens! Bringt Speisopfer und kommt vor sein Angesicht! Betet den HERRN an in heiliger Pracht!
Ps 81,10: Kein fremder Gott soll unter dir sein, und einen unbekannten Gott bete nicht an!
Ps 95,6-7: Kommt, lasst uns anbeten und uns neigen, lasst uns niederknien vor dem HERRN, der uns gemacht hat! Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand.
Ps 96,9: Betet an den HERRN in heiliger Pracht! Erzittere vor ihm, ganze Erde!
Jes 2,8: ...auch ist ihr Land voll Götzen, das Werk ihrer Hände beten sie an und das, was ihre Finger gemacht haben.
Jes 66,23: Und es wird geschehen: ...alles Fleisch wird kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR.
Mt 4,10: Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.«
Offb 14,7: und er (der Engel) sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Und betet den an, der den Himmel und die Erde und Meer und Wasserquellen gemacht hat!
Offb 15,4: Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein ‹bist› heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind.
Abraham wird von Gott herausgefordert. Er soll Ihm seinen geliebten Sohn Isaak opfern. Interessant ist, was Abraham zu seinen mitreisenden Knechten auf dem Weg zur Opferstelle sagt:
Bleibt ihr hier, wir gehen anbeten. (1.Mose 22,5)
Fragen zur Umsetzung des Themas in mein Leben:
Welchen geliebten „Isaak“ muss ich in meinem Leben auf den Brandopferaltar bringen, um wirklich anbeten zu können?
Was bete ich in meinem Leben mehr an als Gott/Jesus? (Versteckte Götzen) Hinweis: Womit verbringe ich am liebsten meine (Frei-)Zeit? Wofür gebe ich am liebsten mein Geld aus? Wofür schlägt mein Herz? Womit ist mein Herz erfüllt? Wovon träume ich? Was plane ich am liebsten?
Was muss ich tun, wenn ich falsche Götzen in meinem Leben entdeckt habe?
Was heißt das praktisch, wenn ich Jesus zur Mitte meines Lebens mache und alle Bereiche nach Ihm ausrichte? (Siehe die Definition von „Anbetung“.)
Was hat Jesus mit dem Thema zu tun:
Er ist der Mittelpunkt der Anbetung. Der Schlüssel, um Jesus von ganzen Herzen anbeten zu können, ist: Jesus lieben und kennen lernen (eine leidenschaftliche Liebe zu Ihm entwickeln).
Dahin zu kommen ist auf der einen Seite Gnade (dass ich Ihn erkennen darf) und auf der anderen Seite meine Entscheidung, mehr über Ihn zu erfahren (z.B. die Bibel lesen und Zeit mit Ihm zu verbringen).
Die größte Lüge des Feindes zu diesem Thema:
Sünde macht mehr Spaß, als seine Lust am Herrn zu haben.
Mit anderen Worten:
Andere Dinge oder Personen anzubeten befriedigt mehr, als Jesus zum Mittelpunkt zu machen und Ihn allein anzubeten.
Durch die Anbetung haben wir engen Kontakt zu unserem lebendigen Gott.
Anbetung führt direkt in seine Gegenwart. Hier findet man als Folge der Anbetung Friede, Trost, Ermutigung, Ruhe, Heilung, Versorgung, Wegweisung…
Anbetung gehört zu den vornehmsten Aufgaben eines Nachfolger Jesus. Hier ist schon auf der Erde die größte Erfüllung überhaupt zu finden.
Die sieben wichtigsten Punkte zum Thema „Anbetung“:
Wir sind zur Anbetung berufen (Der Herr sucht Anbeter).
Anbetung ist nicht nur ein Teil des Gottesdienstes, sondern umfasst jeden Bereich meines Lebens.
Anbetung ist Jesus zum Mittelpunkt meines Lebens zu machen und alle Bereiche danach auszurichten.
Musik ist eine wertvolle Ausdrucksform der Anbetung. Wichtiger ist jedoch, dass ich in meinem Alltag die richtige Mitte (Jesus) habe.
Ich darf den Heiligen Geist bitten, mir die Dinge zu zeigen, die mir wichtiger als Jesus geworden sind.
Anbetung fängt an, wenn ich erkenne, wer Jesus ist, was Er für mich getan hat, wie groß seine Liebe zu mir ist. Dieses Erkennen entflammt in mir eine Begeisterung und eine Leidenschaft, die zur Anbetung Jesu führt.
Anbetung heißt gehorsam sein, auch wenn ich Gottes Anweisungen nicht verstehe und mich auch nicht danach fühle.
(z.B. Naeman in 2.Könige 5,10)
weiterführende Literatur:
▪ Graham Kendrick, Anbetung als Lebensstil, Projektion J, Asslar 1999, 129 Seiten.
▪ Maria Emilia Baptista de Oliveira, “Anbetung”, ISBN 3-87482-607-4, 3,-€. “Bete Gott an”,ISBN 3-87482-605-8.
▪ MP3-Vorträge von Dr. Arne Elsen (www.online-predigt.de)