6.0 Die organische Gemeinde
Definition:
Eine organische Gemeinde ist eine einfache Gemeinde, die aus dem Geist geboren ist. Sie wurde nicht von einer menschlichen Institution ins Leben gerufen und wird nicht durch religiöse Programme zusammengehalten.
Sie ist keine Freikirche. Sie ist kein Hauskreis.
Organische Gemeinden zeichnen sich durch Treffen aus, die vom Heiligen Geist geleitet werden und bei denen sich alle offen und aktiv beteiligen können. Dies steht in starkem Kontrast zu einer von einem Klerus geleiteten und durch eine Denomination bestimmten Gemeinde.
Jesus ist das Haupt der organischen Gemeinde und der Mittelpunkt ihrer Treffen.
Hier gibt es keine Unterscheidung zwischen Klerus und Laien. Das allgemeine Priestertum wird aktiv gelebt. Daher gibt es auch keine bezahlten hauptamtliche Pastoren, die die Gemeinde leiten.
Es gilt: Jesus first!
Alles dreht sich um Jesus. Bei jedem Treffen wird gefragt: „Jesus, was möchtest Du heute?“
Alle, die wollen, bringen ihren Begabungen ein (1. Kor.14,26).
Eine organische Gemeinde braucht kein Kirchengebäude. Die Treffen finden in Wohnzimmern oder in sonstigen geeigneten Räumen statt.
Daher liegt ihre Größe idealerweise bei 8 Erwachsenen, je nach Wohnzimmergröße (+ Kindern).
Die Treffen können wöchentlich stattfinden (z.B. am Wochenende).
Unter der Woche können sich die Männer bzw. Frauen untereinander treffen (Fitness, Gebet, Kneipe, Bauen, …).
Anbetung und Lobpreis haben große Bedeutung: Jeder kann Lieder anstimmen bzw. vorschlagen. Instrumentalbegleitung ist möglich – aber nicht nötig (z.B. Youtube-Clips, a capella).
Die Treffen werden nicht von einer Person dominiert. Die Leiter sind natürlich, haben keinen Titel, man erkennt sie an ihrem Dienst und ihrer geistlichen Reife und nicht an ihrem Titel, oder ihrem Amt.
Wichtige Elemente organischer Gemeinden sind gute Gemeinschaft (weil Gott ein Gott ist, der in Gemeinschaft lebt), Spaß und gutes Essen.
Älteste werden erst zur gegebenen Zeit ernannt. Unter ihnen gibt es keine Hierarchie.
Eine apostolische Begleitung wird als notwendig angesehen.
Der gesamte fünffältige Dienst wird willkommen geheißen.
Das Geben des Zehnten gibt es nicht. Es gilt der Grundsatz des großzügigen miteinander Teilens.
Für Spendenbescheinigungen und zur Administration kann ein Unterkonto bei dem gemeinnützigen Verein „Förderverein Gottes Reich in Oberberg“ eingerichtet werden.
Zur besseren Kommunikation - während der Woche - ist eine WhatsApp-/Telegram-Gruppe sinnvoll.
Organische Gemeinden haben keinen Eigennamen und kein Logo – sie werden evtl. nach dem Ort ihrer Treffen genannt.
Es werden auch Treffen im größeren Rahmen angestrebt – mit anderen Nachfolgern Jesu des Wohnorts.
Organische Gemeinden streben nach der Einheit der Christen vor Ort (Ein-Leib-Gedanke, Joh. 17,21).
Eine organische Gemeinde gehört zur 1. von den 3 biblischen Ebenen von „Gemeinde“:
1. Ebene: Hausgemeinden, 2. Ebene: Die Gemeinde am Ort und 3. Ebene: Der weltweiten Gemeinde mit den Nachfolgern Jesu aller Zeiten.
Da eine organische Gemeinde auf ihre Umgebung hochgradig anziehend wirkt, ist Multiplikation ein Teil ihrer DNA.
Eine organische Gemeinde ist eine lebendige, pulsierende, enge Gemeinschaft, die kein anderes Ziel verfolgt als Jesus Christus selbst.
Literatur:
Frank Viola, Ur-Praxis – Gründung und Aufbau organischer Gemeinden, ISBN 978-3-936322-59-0
Frank Viola, Ur-Gemeinde – Wie Jesus sich seine Gemeinde eigentlich vorgestellt hatte, ISBN 987-3-936322-47-7
Frank Viola / Georg Barna, Heidnisches Christentum? – Über die Hintergründe mancher unserer vermeintlich biblischen Gemeindetraditionen, ISBN 987-3-936322-43-9
Derek Prince, Die Gemeinde, Teil 1+2,
e-Book https://www.ibl-dpm.de/index.php/shop/kategorien/e-books/c42eb
(Der theologische Klassiker.)
Wolfgang Simson, Häuser, die die Welt verändern,ISBN: 978-3-928093-12-5