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1.11 Das Vater-unser

Eine Möglichkeit, um täglich die Gegenwart Gottes zu genießen.

Auf die oben genannte Bitte der Jünger antwortete Jesus mit dem „Vater-unser“. Dieses Gebet ist in sich völlig ausreichend und bedarf keiner Ergänzung oder Erklärung. Wer darüber hinaus bewusst Zeit mit Gott verbringen möchte, findet im Folgenden gute Anregungen.

I. Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name.
A. Schaffe in deiner Vorstellung ein Bild des Blutes, das Jesus am Kreuz vergossen hat. Danke Gott dafür, dass du ihn aufgrund dieses Blutes „Vater“ nennen darfst. Der allmächtige Schöpfer wurde dein liebender Vater (Abba = „Papi“) - staune und danke.

B. Heilige die Namen Gottes entsprechend den fünf Segnungen des Neuen Bundes. Sprich laut aus, was du glaubst.
1. Mir sind meine Sünden vergeben und ich bin von ihrer Macht befreit. a. Jahwe zidqenu: Jahwe unsere Gerechtigkeit. b. Jahwe meqaddesch: Jahwe, der heiligt.
2. Ich bin erfüllt mit dem Heiligen Geist. a. Jahwe schalom: Jahwe ist Friede. b. Jahwe schammah: Jahwe ist hier. (Der nahe, gegenwärtige Gott.)
3. Durch das Blut Jesu habe ich als Kind Gottes ein Anrecht auf Heilung und Gesundheit. Jahwe rophe: Jahwe heilt.
4. Ich bin von jedem Fluch befreit und in den Segen Abrahams eingetreten (Galater 3,13). Jahwe jireh: Gottes Versorgung wird sichtbar werden.
5. Ich kann frei sein von jeder Angst.

Jahwe ro’i: Jahwe mein Hirte.
Jahwe nissi: Jahwe mein Banner. In ihm haben wir den Sieg!

C. Bitte den Heiligen Geist, dir Bereiche zu offenbaren, in denen du den Namen des Herrn vielleicht missbrauchst.

D. Ordne dich der Herrschaft Christi unter.

E. Bete im Geist, verehre ihn und singe Lieder in deinem Herzen für den Herrn.

II. Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

A. Du selbst
1. Komm ins Reine mit Gott.
2. Bitte Jesus, auf dem Thron deines Lebens zu sitzen und über jeden Lebensbereich zu herrschen. Gib ihm erneut deine Rechte ab (Selbstbestimmung, Zeit, Vermögen...).
3. Bleibe vor dem Herrn, bis dein Tagesverlauf klar ist und der Geist Gottes in dir wirksam wird.

B. Bete für deine Familie (Ehepartner, Kinder und andere Familienmitglieder).

C. Bete für deine Gemeinde (Verantwortungsträger)

D. Bete für deine Nation (Stadt, Land, Politiker, geistliche Leiter und Erweckung).

E. Bitte den Geist Gottes, dass er dir hilft, deine Prioritäten richtig zu setzen und sie in die Praxis umzusetzen.

F. Sei im Willen Gottes.
1. Bitte den Heiligen Geist, dir zu helfen, ein regelmäßiges, persönliches Gebetsleben zu entwickeln und dir Zeit für das Wort Gottes zu geben, damit du täglich mit Jesus Gemeinschaft hast.
2. Bete, dass der Herr dich in eine Ortsgemeinde einpflanzt und dich zu einem aktiven, funktionierenden und gesunden Teil seines Leibes macht.
3. Prüfe deine Arbeitsgewohnheiten. Bist du schlampig? Arbeitssüchtig? Bitte den Herrn, dir Können, Leistungsfähigkeit, Kraft und Ausgewogenheit zu geben.
4. Prüfe dein Geben. Gehorchst du dem Herrn darin, großzügig zu geben (der Zehnte ist dabei eine biblische Richtlinie)? Oder bist du habgierig und geizig? Oder bist du ein schlechter Haushalter? Stehst du in dem Ruf, fair und ehrlich zu sein und dein Wort zu halten? Nimm dir Zeit, um darüber zu beten.

G. Erinnere dich daran, dass das Reich Gottes das Thema war, über das Jesus in den vierzig Tagen nach seiner Auferstehung sprach. Daher ist auch unsere Priorität: Andere zu Jüngern zu machen. Frage den Heiligen Geist, was Er durch dich heute dazu beitragen möchte.

III. Unser tägliches Brot gib uns heute.

A. Glaube, dass Wohlstand Gottes Wille für dich ist. (Def. Wohlstand = Mehr als genug haben, um selbst versorgt zu sein und anderen geben zu können)
1. Lies Schriftstellen, wie z.B. Mat.6,25-34 und 2.Kor.9,6-11. Gebrauche sie als Bekenntnis, wenn du deine Versorgung hereinbetest.
2. Denke solange über das Wort Gottes nach, bis du wirklich verstehst und glaubst, dass es Gottes Wille ist, dich zu segnen.

Sei präzise.
1. Sage Gott jeden Tag ganz präzise, was du brauchst.
2. Entscheide dich zu beten, anstatt dir Sorgen zu machen.

B. Sei ausdauernd.
1. Hole dir alles zurück, was der Teufel dir gestohlen hat. Entmutigung und Unglauben haben dich der Antworten auf deine Gebete beraubt. Bringe diese Bitten erneut vor and halte durch, bis die Antwort kommt.
2. Preise den Herrn, denn er ist Jahwe jireh: Er sieht deine Bedürfnisse schon im Voraus und sorgt für alles vor.

IV. Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern.

A. Bitte Gott, dir zu vergeben.
1. Bring deine eigenen Sünden in Ordnung. Bitte den Heiligen Geist, dir Bereiche deines Lebens zu zeigen, in denen du Gott ungehorsam bist.
2. Bekenne deine Sünde. Akzeptiere Gottes Meinung über diese Sünde. Bitte ihn, dass er dir hilft, diese Sünde von Herzen zu hassen und dass er dich von ihrer Herrschaft befreit.
3. Dulde kein Gefühl der Verdammnis. Vergiss nicht, dass du die Gerechtigkeit Gottes in Christus bist. Du bist in ihm vervollständigt.

B. Vergib so oft, wie du Vergebung empfangen willst.
1. Sinne darüber nach, welch große Sündenschuld Gott dir vergeben hat.
2. Stelle dir bildlich vor, was Jesus wegen deiner Sünde am Kreuz erlitten hat. Mache dir ein geistiges Bild von dem Blut, das für deine Vergebung vergossen wurde.
3. Vergib allen aus einer Willensentscheidung heraus, die gegen dich gesündigt haben. Bete für jene, die dir Unrecht getan haben.

C. Entscheide dich, jedem zu vergeben, der heute gegen dich sündigt.
1. Entschließe dich bewusst dazu, durch die Gnade Gottes und die Macht des Heiligen Geistes in dir, Böses mit Gutem zu vergelten.
2. Bekenne: „Ich werde meine Feinde lieben. Ich werde die segnen, die mir fluchen und denen wohltun, die mich hassen. Ich werde für diejenigen beten, die mich beleidigen und verfolgen.“ (Matt. 5,44)

3. Bete, dass sich die Frucht des Geistes in deinem Leben in größerem Ausmaß verwirklicht: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Glaube, Sanftmut und Selbstbeherrschung. (Gal. 5,22)

V. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

A. Lege die ganze Waffenrüstung Gottes an.
1. Umgürte deine Lenden mit Wahrheit.
2. Lege an den Panzer der Gerechtigkeit.
3. Ziehe an die Stiefel der Bereitschaft, das Evangelium zu verkündigen.
4. Nimm den Schild des Glaubens.
5. Empfange den Helm des Heils.
6. Ergreife das Schwert des Geistes, welches ist das Wort (Rhema) Gottes. (siehe Epheser 6,10-18)
7. Bete immer im Geist.

B. Baue einen Schutzwall.
1. Drei Bedingungen.
a. Wir machen den Herrn zu unserer Zuflucht.
b. Wir lieben ihn.
c. Wir kennen seinen Namen.
2. Bekenne: „Er ist meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott; auf ihn will ich vertrauen“.

VI. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

A. Das Reich
1. Preise den Herrn dafür, dass er dich aus dem Reich der Finsternis in das Reich seiner Liebe und des Lichts versetzt hat.
2. Bekenne im Glauben: „Der Herr wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich“.
3. Preise Gott, denn er hat dich eingeladen, ein Teilhaber seines Reiches zu sein.

B. Die Kraft.
1. Preise den Herrn, denn er hat dich eingeladen, an seiner Kraft teilzuhaben.
2. Sinne über die Kraft Gottes, deines Vaters nach. Vergleiche deine Probleme mit seinen mächtigen, wunderbaren Werken und seiner großen Liebe für dich.
3. Bekenne im Glauben: „Ich bin stark im Herrn und in der Kraft seiner Stärke. Ich bin ausgestattet mit Kraft aus der Höhe. Größer ist er, der in mir ist, als er, der in Welt ist. Mein Vater gibt mir Kraft. Er stärkt mich durch seine Macht. Er hat mir Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpion zu treten und über alle Macht des Feindes. Nichts wird mir schaden.“

C. Die Herrlichkeit.
1. Betrachte die Herrlichkeit Gottes – den Charakter und die Wege Gottes, die durch Christus dargestellt sind. Bitte den Heiligen Geist, dich in das gleiche Bild umzuwandeln, in dem Christus in dir geformt wird. Bitte darum, durch das Erneuern deines Sinnes verwandelt zu werden.
2. Bitte den Herrn, dir zu helfen, seiner würdig zu leben und ihm zu dienen, wie er es verdient.
3. Preise ihn und gib ihm alle Herrlichkeit und Ehre. Kehre zum Lobpreis zurück.

Literatur:

Larry Lea, „Wem Weisheit mangelt“,

David Yonggi Cho, „Wie ich bete“

Hank Hanegraaff, „Das Gebet Jesu“