3.10 Der dreifache Ausgang des Gerichts Gottes
(Von Jens Kaldewey ©)
Ja, ihr habt richtig gelesen. Das Gericht Gottes hat vermutlich drei Ausgänge, nicht nur zwei, wie allgemein angenommen wird und wohl fast alle von uns glauben. Deshalb will ich euch im Folgenden in aller Ruhe an diese begründete Vermutung heranführen.
Wir sind daran gewöhnt, bis in die Knochen, von zwei Ausgängen zu sprechen, nämlich zum Himmel oder zur Hölle. „Himmel“ wird dabei verstanden als die ewige Gemeinschaft mit Gott im Vaterhaus oder das ewige Leben mit Jesus Christus als seine Gemeinde, seine „Frau“, nachdem die „himmlische Hochzeit“ bei seiner Wiederkunft stattgefunden hat. „Hölle“ ist das ewige Verstossen sein von Gott, das „Leben“, besser sagt man, das „Existieren“, fern von Gott, an einem Ort, für den die Bibel verschiedene Bilder verwendet: Äußerste Finsternis, Feuersee, ewige Pein, Heulen und Zähneknirschen, Gehenna (Feuerhölle), oder einfach Feuer. Sonst gibt es nichts. Nur diesen Himmel und nur diese Hölle. Wenn das stimmt, stimmt etwas nicht mit den letzten beiden Kapiteln der Offenbarung (21- 22)! Wir lesen dort zunächst, dass es einen neuen Himmel und eine neue Erde geben wird. (21,1). Dann wird uns berichtet, wie „die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommt, schön wie eine Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat“ und dass dieses neue Jerusalem die „Wohnung Gottes bei den Menschen sein wird. “ „Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein - ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst ihr Gott wird immer bei ihnen sein. “ (NGÜ - Neue Genfer Übersetzung) Das ist atemberaubend. Das ist unvorstellbar großartig. Da wird es ein Volk geben, das auf einer neuen Erde nicht im Himmel!) in engster Gemeinschaft mit Gott leben wird, der tatsächlich auf diese Erde heruntergekommen ist und dort wohnt und bleibt. Nicht sie sind zu Gott gekommen, sondern Gott zu ihnen. Wer sind diese Leute? Was ist das neue Jerusalem? Es kommt nun wirklich darauf ein, die Bewohner des neuen Jerusalems zweifelsfrei zu identifizieren! Ein deutlicher Hinweis wird uns später in demselben Kapitel gegeben: “Und es kam einer von den sieben Engeln… und sprach: Komm her! Ich will dir die Braut, das Weib des Lammes, zeigen. Und er führte mich im Geist hinweg auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie aus dem Himmel von Gott herabkam, und sie hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war gleich einem sehr kostbaren Edelstein, wie ein kristallheller Jaspisstein;” (Offenbarung 21,9–11, REB) Es ist eindeutig: Das neue Jerusalem ist das „Weib“ des Lammes, d. h. die ihm rechtsgültig verlobte Frau. Gut – das neue Jerusalem ist die Frau des Lammes, aber wer ist denn nun diese Frau? Zwei Kapitel vorher ist von ihr bereits die Rede: “Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitgemacht. Und ihr wurde gegeben, dass sie sich kleide in feine Leinwand, glänzend, rein; denn die feine Leinwand sind die gerechten Taten der Heiligen. ” (Offenbarung 19,7–8, Elberfelder Übersetzung - REB) Wenn das Brautkleid der Frau aus den „gerechten Taten der Heiligen“ besteht, ist sie damit klar identifiziert: Die Frau ist ein symbolisches Bild für die Gesamtheit aller „Heiligen“. Und wer sind denn nun schon wieder die „Heiligen“? Mit „Heiligen“ werden im Neuen Testament eindeutig und unmissverständlich die wiedergeborenen Christen bezeichnet. (Wer das nicht glaubt: Apg 8,32+41 26,10 Röm 1,7 15,25 16,15 1. Kor 1,2 und viele mehr) Genau in diese Kerbe schlägt auch das berühmte Wort von Paulus über die Ehe: “»Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. «Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde. ” (Epheser 5,31–32, REB) Und schließlich noch dies: “Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau vor den Christus hinzustellen.” (2. Korinther 11,2, REB)
Es ist hoffentlich klar geworden: Das neue Jerusalem ist die Gesamtheit der von Jesus berufenen und treu gebliebenen Christen. Wir können es auch „evangelikal“ formulieren: Es sind die, die die Botschaft von Jesus Christus gehört und sie geglaubt haben, mit dem Heiligen Geist begabt wurden und nicht abgefallen sind. Nachdem das geklärt ist, sind wir für eine Überraschung vorbereitet: “und sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und an den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, welche die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels sind: Nach Osten drei Tore und nach Norden drei Tore und nach Süden drei Tore und nach Westen drei Tore. ” (Offenbarung 21,12–13, REB)
Das ist ja merkwürdig. Wenn der „Himmel“ aus dem neuen Jerusalem besteht, wenn es nur das neue Jerusalem gibt und sonst nichts, wozu dann die Tore? Wozu dann die Mauer als Grenze? Tore und Mauer machen doch nur Sinn, wenn es da noch einen weiteren Bereich gibt. Stadttore haben den Sinn, dass man durch diese von außen hineingehen und von innen hinausgehen kann. Dieses Bild von Jerusalem zeigt doch, dass diese Stadt eine eigene Identität hat, einen eigenen Raum, eine eigene Grenze. Sie befindet sich nicht im luftleeren Raum, sie stellt nicht die ganze Realität dar im „Himmel“. Sie befindet sich als Ort in einem Raum, der größer ist als sie selbst. Was ist denn das für ein Ort? Wir wissen bereits, dass es die neue Erde ist. Das neue Jerusalem befindet sich auf einer neuen Erde. Wir fragen weiter: Wird uns etwas über diese neue Erde gesagt? Nun hört zu.
Die nächste Überraschung erwartet uns: “Und die Nationen werden in ihrem Licht wandeln, und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit zu ihr. Und ihre Tore werden bei Tag nicht geschlossen werden, denn Nacht wird dort nicht sein. Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Nationen zu ihr bringen. ” (Offenbarung 21,24–26, REB) So etwas! Da gibt es doch tatsächlich Nationen und Könige auf der Erde! Es sind Könige der Erde. Sie leben offensichtlich außerhalb Jerusalems auf der neuen Erde. Sie leben nicht im neuen Jerusalem, aber sie können es besuchen, sie haben Zugang, sie bringen ihre Schätze in die Stadt, und wandeln in ihrem Licht. Das Licht und das Leben und die Herrlichkeit, die von dieser Stadt abstrahlen, beeinflusst und segnet sie zutiefst in ihrem ganzen Verhalten. Sie wandeln in ihrem Licht. Sie führen ihr Leben, sie gestalten ihr Leben und ihre Kultur und ihre Politik in ihrem Licht. Das begeistert mich! Alle Völker! In einer weiteren Aussage wird diese Tatsache bestätigt: “In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölf Mal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen. ” (Offenbarung 22,2, REB) Natürlich ist das eine stark symbolische Sprache, aber so viel scheint klar: Es geht Heilung aus vom neuen Jerusalem zu den Menschen außerhalb von Jerusalem. Im Griechischen steht „Therapeia“, Therapie. Die Nationen auf der Erde werden also noch in irgendeiner Weise „therapiert“ werden, „heil“ werden. Ich stelle es mir so vor, dass sie nun wirklich ohne Sünde in ihre volle eigene Identität und Persönlichkeit als Völker hineinwachsen. „Therapie“ im Sinne von guter, heilsamer Entwicklung, weil endlich alle Vorrausetzungen dazu stimmen.
Das neue Jerusalem, die Gemeinde, die „Ehefrau“ Christi, hat immer noch die Aufgabe den Nationen ein Segen zu sein, ihnen zu helfen und priesterlich zu dienen. Das kommt klar zum Ausdruck: “Es wird auch keine Nacht mehr geben, sodass man keine Beleuchtung mehr braucht. Nicht einmal das Sonnenlicht wird mehr nötig sein; denn Gott selbst, der Herr, wird ihr Licht sein. Und zusammen mit ihm werden sie für immer und ewig regieren.” (Offenbarung 22,5, NGÜ NT+PS)
Zusammen mit ihm werden sie für immer und ewig regieren. Über wen denn? Wenn die Gläubigen allein im Himmel, richtiger, auf der neuen Erde wären, macht doch diese Feststellung keinen Sinn. Wenn sie aber nicht allein sind, ist das eine wunderbare Aussage: Sie werden über die Nationen regieren, die auf der Erde sonst noch leben. Und sie werden dies in großartiger Weise tun, voller Liebe, voller Weisheit, ohne Sünde, in engster Verbindung zum Vater im Himmel und zu Jesus.
Wir sind nun hoffentlich einigermaßen überzeugt, dass es auf der neuen Erde zwei Gruppen von Menschen gibt, auch wenn dieser Gedanke sehr ungewohnt ist:
· Die Jünger Jesu, man kann auch sagen, die Menschen mit der vollen Erkenntnis von Jesus Christus, wiedergeboren durch den Heiligen Geist,
· die Nationen, die nicht im neuen Jerusalem leben, aber auf der neuen Erde eine neue Heimat finden. Die drei Ausgänge des Gerichts Gottes Nun sind wir reif für weitere Fragen: Wo kommen diese Nationen her? Wie ist es möglich, dass jemand nicht in die Hölle kommt, der kein wiedergeborener Christ ist? Wie kann es sein, ewiges Leben zu haben (auf der neuen Erde), ohne „Glinus“ zu sein, gläubig in unserem Sinne?
Eine Antwort finden wir im Bericht vom letzten großen, umfassenden Gericht Gottes, welcher uns kurz vor der Beschreibung der Vollendung der Welt entgegentritt, in Offb 20,11–15 (NGÜ NT+PS): „11Nun sah ich einen großen weißen Thron, und ich sah den, der auf dem Thron saß. Himmel und Erde flohen vor ihm, weil sie seine Gegenwart nicht ertragen konnten; sie verschwanden, ohne eine Spur zu hinterlassen. 12Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, vom Kleinsten bis zum Größten. Es wurden Bücher aufgeschlagen, in denen stand, was jeder getan hatte, und aufgrund dieser Eintragungen wurden die Toten gerichtet; jeder empfing das Urteil, das seinen Taten entsprach. Und noch ein anderes Buch wurde geöffnet: das Buch des Lebens. 13Das Meer gab seine Toten heraus, und auch der Tod und das Totenreich gaben ihre Toten heraus. Bei jedem Einzelnen entsprach das Urteil dem, was er getan hatte. 14Der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen; der Feuersee ist der zweite Tod. 15Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingetragen war, wurde er ebenfalls in den Feuersee geworfen.“
Es ist schwer zu sagen, ob wir als gläubige Christen bei diesem Gericht mit dabei sind oder ob unser Gericht zu diesem Zeitpunkt schon stattgefunden hat. Wir sollten sehr vorsichtig sein mit irgendeiner Anwendung irdischer Zeitvorstellungen, denn nach unserem Tod treten wir in eine völlig andere Zeit ein, die ganz anders läuft. Ich gehe eher davon aus, dass diese mächtige Beschreibung hier das gesamte Gerichtsgeschehen Gottes nach unserem Tod gleichsam zusammenfasst. Es ist das eine große Gericht Gottes über alle Menschen, inklusive die Christen.
Denken wir zum Beispiel an 2. Kor 5,10 (NGÜ NT+PS), eine Aussage, die sich ganz klar an Gemeindeglieder richtet: Denn wir alle müssen einmal vor dem Richterstuhl von Christus erscheinen, wo alles offengelegt wird, und dann wird jeder den Lohn für das erhalten, was er während seines Lebens in diesem Körper getan hat, ob es nun gut war oder böse. Die Menschen auf der neuen Erde und im neuen Jerusalem kommen aus diesem Gericht. Woher sollten sie sonst kommen? Es gibt keine anderen Menschen irgendwo. Alle Menschen kommen in dieses Gericht und werden hier geschieden. Sie treten sozusagen durch drei Ausgänge mit drei verschiedenen Bezeichnungen hinaus in neue „Räume“, wenn man so sagen darf.
Der erste Ausgang führt direkt ins neue Jerusalem. Der zweite Ausgang führt auf die neue Erde außerhalb des neuen Jerusalems, aber mit Zugang zum neuen Jerusalem. Der dritte Ausgang führt zum Feuersee. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingetragen war, wurde er ebenfalls in den Feuersee geworfen. (20,15) Betrachtet dieses Wort. In aller Ruhe. Alle Menschen, die nicht im Buch des Lebens stehen, werden in den Feuersee geworfen. Die Menschen, die auf der neuen Erde unter den Nationen leben, auch wenn sie nicht Bürger des neuen Jerusalem sind, sind offensichtlich nicht in den Feuersee geworfen worden. Sie stehen also im Buch des Lebens! Was ist dieses Buch des Lebens? Es begegnet uns an mehreren Stellen in der Offenbarung. “Jedem, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, wird ein weißes Festgewand angelegt werden. Und ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens streichen, sondern mich vor meinem Vater und seinen Engeln zu ihm bekennen.” (Offenbarung 3,5, NGÜ NT+PS) Offensichtlich entscheidet Jesus darüber, wer im Buch steht oder nicht. “Alle Bewohner der Erde werden das Tier anbeten – alle außer denen, deren Namen seit der Erschaffung der Welt im Buch des Lebens eingetragen sind, im Buch des Lammes, das geopfert wurde.” (Offenbarung 13,8, NGÜ NT+PS) Wörtlich steht hier: Im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes. Das Buch des Lebens ist das Buch des geschlachteten Lammes!! Wer in diesem Buch steht, steht darin, weil Jesus für ihn gestorben ist, weil Jesus „seine Sünde hinaufgetragen hat auf das Holz“.
Wir können es auch anders sagen: Weil ihm die Gerechtigkeit Christi angerechnet wird. Das, was Jesus am Kreuz tat, wird ihm zugerechnet. Ich muss es nun noch deutlicher formulieren. Es gibt offensichtlich Menschen, nämlich diejenigen, die unter den Nationen auf der neuen Erde leben werden, die keine ausgesprochenen, bewussten Jünger Jesu sind, denen aber das Sühnopfer Christ zugerechnet wird und die durch ihn erlöst und gerettet sind. Aber es heißt doch: »Geht in die ganze Welt und verkündet der ganzen Schöpfung das Evangelium! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden.” (Markus 16,15–16, NGÜ NT+PS)
Gott ist in der Lage, tief ins Herz zu sehen und dort den hier geforderten Glauben zu entdecken, verborgenen Glauben. Glauben, der nie nach außen dringen kann als voller Glaube in unserem Sinne und doch da ist.
Er manifestiert sich in Sehnsucht, Hingabe, Großzügigkeit, einem unbewussten betenden Seufzen hin zu Gott, dem großen Unbekannten, in Taten der Liebe. „Was ihr einem getan habt unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ “Denn in Christus Jesus hat weder Beschneidung noch Unbeschnittensein irgendeine Kraft, sondern der durch Liebe wirksame Glaube.” (Galater 5,6, REB)
Der wirkliche Glaube meldet sich immer: durch Liebe. “Meine Freunde, wir wollen einander lieben, denn die Liebe hat ihren Ursprung in Gott, und wer liebt, ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.” (1. Johannes 4,7–8, NGÜ NT+PS)
Es gibt keine Liebe, die nicht ihren Ursprung in Gott hat. Es gibt viele Menschen, die wirklich lieben, begrenzt, mit ihren Möglichkeiten, aber sie tun es. Obwohl sie Gott nicht als „Vater unseres Herrn Jesus Christus“ kennen, kennen sie ihn eben doch, sie haben tief im Herzen etwas von ihm erfasst und dienen ihm deshalb, ohne es zu wissen. Und Gott rechnet das als Glaube an. Er schenkt ihnen aufgrund des Opfertodes Jesu das ewige Leben. Sie gehören allerdings nicht zu seinem Volk, aber zu den Völkern, die durch sein Volk beglückt und gesegnet werden. Wie viele Menschen haben nie etwas von Gott gehört, ohne eigene Schuld? Wie viele Menschen haben ein solch „schräges“ Bild von Gott und Jesus durch falsche Christen und durch die Lügen des Teufels erhalten, dass sie mit dem Bild eben auch Jesus ablehnen? Jedoch lehnen sie im Grunde nicht Jesus selbst ab, sondern das Bild von ihm. Sie konnten nicht lernen, hier zu unterscheiden. Sie sind gegen den vollen Heilsglauben immunisiert worden. Dafür können viele nichts, wenn auch sicher andere das Fehlverhalten der Christen als willkommene Begründung ihrer Rebellion gegen Gott betrachten. Gott kann das unterscheiden! Wie viele Menschen starben als Unmündige, schon im Mutterleib, als Säuglinge, als Kleinkinder, als geistig Behinderte?
Für mich steht außer Frage, dass sehr vielen von ihnen das Opfer Christi zugerechnet wird, sie auf der neuen Erde noch nachwachsen, bzw. im vollen Besitz ihrer geistigen Kräfte sein werden. Halleluja! Ich freue mich auf die unzähligen abgetriebenen Kinder, die dann doch noch geboren werden…. Ihr seht, ich komme ins Schwärmen. Dazu stehe ich. Seitdem ich die drei Ausgänge im Gericht Gottes entdeckt habe, ist meine Vorfreude auf die neue Welt Gottes beträchtlich gestiegen. Auf einer solchen Erde wohne ich einfach gerne! Ich freue mich riesig darauf, auch dann unter den Nationen zu reisen. Ich vermute, meine Aufgabe als Lehrer werde ich behalten, denn ich werde ja hier vor allem ausgebildet für die kommende Welt.
Zum Schluss dieses Artikels beantworte ich noch zwei kritische Fragen.
Erstens: Wenn so viele Menschen auch ohne das Hören und Glauben des vollen Evangeliums gerettet werden, warum sollen wir dann noch evangelisieren? Antwort:
- Wir evangelisieren, weil Jesus es uns geboten hat.
- Wir evangelisieren, weil der Heilige Geist uns dazu antreibt.
- Wir evangelisieren, weil es unbarmherzig ist, eine solche Botschaft den Menschen vorzuenthalten. Je früher, desto besser. Stellt euch vor, wir enthalten einem schwer an Krebs erkranken Todeskandidaten ein wertvolles, effektives Krebsmedikament vor, weil er ja nach dem Tod noch eine Zukunft hat. Das fände ich echt fies.
- Wir evangelisieren, weil jeder Mensch, der das Evangelium heute hört und annimmt, diese Welt schon hier und jetzt verbessert und verändert. Außerdem werden solche Menschen schon hier und jetzt verwandelt, „geheiligt“, und ausgebildet.
- Wir evangelisieren, weil jeder heute Gerettete ein Glied am Leib Christi wird, durch den Jesus in alle Ewigkeit die herrlichsten Aufgaben vollbringen wird in unzähligen Universen. Wollen wir tatsächlich Jesus kostbare Glieder seines Leibes vorenthalten, indem wir nicht evangelisieren? Frechheit!
- Wir evangelisieren, weil es im Heilsplan Gottes von Ewigkeit her beschlossen ist, dass sein geliebter Sohn eine ganz tolle, ihm gemäße Frau bekommt. Je mehr an der Frau dran ist, umso besser. Jesus möchte eine möglichst große Frau, die zu seiner Größe passt. Reichen diese Gründe?
Zweitens: Bist du dir dieser ungewohnten Sicht wirklich sicher? Ist das nicht nur Spekulation? Antwort: Am Anfang schrieb ich: „Das Gericht Gottes hat vermutlich drei Ausgänge, nicht nur zwei…“ Das habe ich bewusst so geschrieben. Ich halte meine Ausführungen für begründet und bin davon überzeugt. Aber die zentralen Wahrheiten der Schrift, wie sie in den alten Glaubensbekenntnissen zum Ausdruck kommen, sind noch besser und klarer bezeugt. Deshalb soll es allen freigestellt sein, ob sie meinen Ausführungen Glauben schenken oder nicht. Doch so viel, denke ich, darf gesagt sein: Wenn wir auch nicht wissen, ob das alles so stimmt, dürfen wir doch darauf hoffen, dass es so ist.
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Zwei weitere Bibelstellen: (Daniel 7,18 + 27)
„ … aber die Heiligen des Allerhöchsten werden die Königsherrschaft empfangen, und sie werden die Königsherrschaft bis in Ewigkeit behalten, ja, bis in alle Ewigkeit!«
„Aber das Königreich, die Herrschaft und die Macht über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden; sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen!“