3.2 Wir befinden uns im Krieg!
Wir leben in der Bundesrepublik seit über 70 Jahren in einem äußeren Frieden. Dafür sind wir Gott von Herzen dankbar. Dieser äußere Frieden ist jedoch nur der sichtbare Teil der Wirklichkeit, in der wir leben. In der Realität wird unser Leben genauso von der unsichtbaren, geistlichen Welt beeinflusst.
Am 15.8.2000 hatte ich einen Traum:
Ich war mit einer Reisegruppe unterwegs in einem Bus in Italien. Wir fuhren durch einen Urlaubsort. Es war Sommer, die Leute waren am Strand, lachten, hatten Spaß, Kinder spielten in einem Fluss mit Autoschläuchen. Es herrschte eine fröhliche und ausgelassene Urlaubsstimmung. In dem Ort fuhren aber auch alte Militärfahrzeuge (Jeeps und Lastwagen). Es waren auch bewaffnete Soldaten dort. Aber niemand schien sie zu bemerken. Der Ort gehörte zu einem totalitären, sozialistischen oder kommunistischen Staat. Nach mehreren Beinaheunfällen fuhren wir mit dem Bus eine kurvenreiche Straße hinauf in die Altstadt. Aus dem Busfenster sah ich, wie auf dem Bürgersteig Babys lagen, die ausgesetzt waren und dem Tod überlassen wurden. Etwas weiter wurden Kinder am Straßenrand geköpft und z.T. skalpiert.
Mit dem Bus erreichten wir ein Luxushotel in der Altstadt. Es war sehr pompös und mit reichlich Marmor ausgestattet. Wir sollten hier essen und feiern.-
Der Traum zeigt einen krassen Gegensatz auf: Auf der einen Seite gute Laune, Ferienstimmung, Strand und Luxushotel, auf der anderen Seite bewaffnete Soldaten, Militärfahrzeuge, Kindermorde - und dies alles innerhalb eines totalitären Regimes, aber am gleichen Ort.
Kann es sein, dass wir oft nur die offensichtlich schönen Seiten der Realität wahrnehmen und die Grausamkeiten übersehen? Ist es Zeit uns aufzumachen und unser Holiday-Christsein abzulegen?
Unser Ziel ist, die Realität zu erkennen, wie sie wirklich ist. Und uns nicht eine eigene Realität ausdenken.
Welche Bibelstellen untermauern die Feststellung, dass wir in einem geistlichen Krieg leben?
2.Kor 10,3:
Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleisch denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir Vernünfteleien und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi.
Eph 6,10:
Im Übrigen, meine Brüder, erstarket im Herrn und in der Macht seiner Stärke.
Ziehet die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr den Kunstgriffen des Teufels gegenüber standzuhalten vermöget; denn unser Kampf richtet sich nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Herrschaften, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen [Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Regionen].
1.Tim 6,12:
Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen bist und worüber du das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen abgelegt hast.
2.Kor 11,13:
Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an; damit wir nicht vom Satan übervorteilt werden; denn seine Anschläge sind uns nicht unbekannt.
1.Petr 5,8:
Seid nüchtern und wachet! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könne; dem widerstehet, festim Glauben, ...
Kol 2,14:
...dadurch, dass er die gegen uns bestehende Schuldschrift, welche durch Satzungen uns entgegen war, auslöschte und sie aus der Mitte tat, indem er sie ans Kreuz heftete. Als er so die Herrschaften und Gewalten auszog, stellte er sie öffentlich an den Pranger und triumphierte über sie an demselben.
Jak 4,7:
Unterwerft euch nun Gott! Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen.
1.Joh 3,7:
Kindlein, niemand verführe euch! Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht, gleichwie Er gerecht ist. Wer die Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an.
Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre.
Lk 12,49:
Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu schleudern, und wie wollte ich, es wäre schon entzündet!
Aber ich habe eine Taufe zu bestehen, und wie drängt es mich, bis sie vollbracht ist!
Meinet ihr, dass ich gekommen sei, Frieden zu spenden auf Erden? Nein, ich sage euch, sondern eher Zwietracht.
Wo wird der geistliche Krieg heute bei uns sichtbar?
- Abtreibungen (ca. 150.000 pro Jahr in der Bundesrepublik)
- (unbewusstes) Anbetung materieller Dinge (Urlaub, Auto, Haus, Wohnmobil...)
- Streit unter Christen und Gemeinden
- Angriffe auf unsere Kinder in den Medien und in den Schulen.
- Pornographie
- Hass, Ausländerhass, Stolz
- Kriminalität
Innere geistliche Kämpfe:
- Zweifel an Gott
- Nichterfüllte Verheißungen (aus welchem Grund auch immer)
- Entmutigung, Selbstzweifel, Minderwertigkeit
- Gefühle- sie sind das Hauptangriffsfeld Satans
Worin besteht der Krieg?
Es gibt zwei geistliche Mächte in der Welt, die gegen einander Krieg führen:
Das Reich Gottes gegen das Reich Satans. Aus der Bibel wissen wir, dass es Dämonen, satanische Engel über bestimmten Ländern (z.B. Daniel 10), Mächte, Gewalten, Herrschaften, Weltbeherrscher der Finsternis (Eph.6,10) und Satan als ihren Anführer gibt.
Er wollte sein wie Gott. Er wurde stolz, rebellierte und wurde mit einem Drittel aller Engel aus dem Himmel geworfen (Hesekiel 28,12-19+Jes.14,12ff).
Satan ist nicht wie Gott, sondern ein Engel, ein geschaffenes Wesen. Er wird in der Bibel als der Fürst der Welt bezeichnet. Wegen der Sünde der Menschen hat er hier noch Anrechte, obwohl er durch Jesu Tod am Kreuz bereits besiegt ist. Es ist eine Art Guerilla-Krieg in einem besiegten Land. In dem Krieg geht es um Macht, Einfluss und vor allem um die Seelen der Menschen. Gott möchte, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, sie errettet werden und die Ewigkeit in seiner herrlichen Gegenwart verbringen. Satan versucht dies mit allen Mitteln zu verhindern. Er weiß, dass er selbst in der ewigen Gottesferne (Hölle, Hades oder Todesreich) sein wird und versucht, möglichst viele Seelen mitzureißen. Gott hat uns beauftragt, anderen das Evangelium weiterzusagen und sie zu Jüngern zu machen (weltweit). Das ist unser Auftrag. Nichts ist wichtiger!
Fragen zum geistlichen Kampf in einer Stadt:
1. Welches ist Gottes Strategie, um die Menschen in der Stadt zu erreichen?
2. Welche Rollen spielen wir dabei?
3. Wer ist der „Starke“ in der Stadt?
4. Wie sollen wir beten? Sollen wir gegen den „Starken“ im Gebet angehen – oder Gott bitten, seine Engel zu schicken, um zu kämpfen?
Gesichert ist die Erkenntnis, dass wir Dämonen aus einzelnen Belasteten austreiben sollen.
Anders sieht es bei Finsternismächten höherer Kategorien aus: Hier muss man unbedingt Gott vorher fragen, ob man ein Mandat hat, gegen diese Dämonen anzugehen.
Unsere Aufgabe ist nicht, Dämonen und Mächte zu verhöhnen (Judas 6: „Der Erzengel Michael wagte kein lästerliches Urteil zu fällen …“).
Es gibt Dämonen und Mächte, die territoriale Macht haben (z.B. Daniel 10: Der Fürst über Persien, der Fürst über Griechenland). Auch im Reich Gottes gibt es Engel mit bestimmten Aufgaben und Einflussbereichen (z.B. in Off. 2+3: „An den Engel der Gemeinde in … schreibe…).
Wahrscheinlich ist das Reich Satans eine Kopie des Reiches Gottes – mit klaren Strukturen.
Welche praktischen Auswirkungen hat das auf mein Leben? Was kann ich tun?
- Wachsam sein! Die Wirklichkeit erkennen!
- Zeit mit Jesus verbringen.
- Wachsam sein, dass meine Beziehung zu Gott in Ordnung ist. Sünde hassen und lassen.
- Vergebung aussprechen, frei werden von Bitterkeit. Beziehungen klären.
- Die geistlichen Waffen kennen und anwenden lernen: Dank, Lobpreis, Proklamationen.
- Wächter sein für meine Familie, meine Stadt (z.B. 24-Stunden-Gebetsketten).
- Fasten und Beten zum eigenen Lebensstil entwickeln.
- Eigene Vergangenheit aufarbeiten.
- Nach Einheit mit anderen Christen streben.
- Demütig sein, andere nicht richten, nicht schlecht über andere reden, sondern Liebe einüben, Stolz ablegen, Fürbitte leisten,
- Gott ranlassen, schnell vergeben.
Literatur:
- Rick Joyner, Der letzte Aufstand
- C. Peter Wagner, Territoriale Mächte
- M. Basilea Schlink, Reiche der Engel und Dämonen
- Francis Frangipane, Geistlicher Kampf auf 3 Ebenen