4.10 Evangelisation - ein Lebensstil
Was bedeutet “Evangelisation”?
Evangelisation bedeutet, die gute Nachricht (= das Evangelium) bekannt zu machen.
Die gute Nachricht besteht darin,
- dass Gott die Menschen liebt,
- dass Jesus auf die Erde kam, um Sünder, zu retten (1.Tim.1,15 + Joh.3,16+17),
- dass wir Jesus, die faszinierendste und liebenswerteste Person, kennen lernen können.
Jesus zitiert den Propheten Jesaja (in Lukas 4,18)
«Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat; er hat mich gesandt, den Armen frohe Botschaft zu verkünden, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu predigen und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen; 19 zu predigen das angenehme Jahr des Herrn.»
Dann sagt Jesus: “Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt!” (Vers 21)
Wichtig ist, dass wir die Situation, in der wir leben, richtig einschätzen. Es geht darum, die Realität (die Wirklichkeit), die uns umgibt, zu erkennen. Die Realität ist, dass es neben der sichtbaren Welt eine unsichtbare Welt gibt. Als wiedergeborene Christen leben wir in einem unsichtbaren Königreich. Jesus ist der König. Jesus hat sein irdisches Leben geopfert, damit wir durch den Tod am Kreuz Sündenvergebung erfahren können und damit ewiges Leben (= ewige Gemeinschaft und Geborgenheit bei Gott).
Bevor Jesus zurück zu seinem Vater ging, gab er den Christen genaue Anweisungen:
Math.28,18ff: “Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.”
Markus 16,15ff: “Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden, werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.”
Diese Aufträge Jesu gelten auch heute noch - genauso wie damals! Seitdem wächst das Königreich unaufhörlich (in China kommen z.B. im Moment pro Tag ca. 25.000 Menschen neu hinzu).
Denn: “Gott möchte, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gab, als das Zeugnis zur rechten Zeit” (1.Tim. 2,4+5).
Im Himmel wird Buch geführt!
Wer in dem Königreich ist und wer nicht, wird genau festgehalten. Wir lesen von dem Buch des Lebens an mehreren Stellen der Bibel: Off. 20,12 “Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden aufgetan, und ein anderes Buch wurde aufgetan, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.”
Lukas 10,20 “Doch nicht darüber freuet euch, dass euch die Geister untertan sind; freuet euch aber, dass eure Namen im Himmel eingeschrieben sind! Zu derselben Stunde frohlockte Jesus im heiligen Geiste und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du solches den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.”
(Siehe zu “Buch des Lebens” auch: Daniel 12,1; Maleachi 3,16, Ps. 69,29; Phil.4,3; Hebr. 12,23; Off. 3,5+21,27)
Es kommt also darauf an, dass mein Name und der Name der Leute, die um mich herum leben, im Buch des Lebens stehen. Steht der Name drin, bedeutet dies ewiges Leben und ewige Herrlichkeit bei Gott; steht der Name nicht im Buch, bedeutet das, ewige Verdammnis und ein Leben in der Gottesferne, dort wo Heulen und Zähneklappern ist. Das ist die Realität!
Mat.13,49: “So wird es auch am Ende der Welt gehen: die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja.”
Wie sieht ein evangelistischer Lebensstil praktisch aus?
Einen evangelistischen Lebensstil zu führen, heißt nicht, dass man ständig jemanden ein Zeugnis gibt.
Es geht vielmehr darum:
Jesus als den Herrn in meinem Leben ohne Kompromisse zu akzeptieren. Das heißt auch, dass es nicht mehr um meine Zeit, meine Energie, meine Finanzen, meine Wünsche, meine Pläne geht.
Die Prioritäten in meinem Leben richtig setzten. Jesus sagte seinen Jüngern:
Mat.6,33 “Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles hinzugelegt werden. Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tage genügt seine eigene Plage!”
Jesus: “Arbeitet (grie. “ergazomai”, von “ergon” = Arbeit) nicht für die Speise, die vergänglich ist...”(Joh.6,27).
Bereit sein, das Evangelium weiterzusagen und auf Gelegenheiten achten, die von Gott eingefädelt wurden. Es reicht meistens nicht aus, nur “anständig” zu leben, in der Hoffnung, dass mich mal jemand fragt, warum ich so anders bin (- falls ich es überhaupt bin).
Was unterscheidet meinen Lebensstil von dem eines “guten” weltlichen Menschen?
Bei passender Gelegenheit evangelistische Bücher, Traktate, Jesus-Film, etc. weitergeben.
Andere z.B. über den Alpha-Kurs informieren.
Die Wichtigkeit des Gebets für Verlorene neu entdecken.
Deutschland ist Missionsland! Es gibt bei uns nur ca. 2% wiedergeborene Christen (England 7%, USA 23%, Guatemala 43%). Über 90% der Bevölkerung stimmt bei uns jeden Sonntag mit den Füßen ab, dass sie einen Gottesdienst, wie sie ihn kennen, nicht besuchen wollen. Die Situation ist dramatisch.
Beziehungsevangelisation ist mit großem Abstand die effektivste Art zu evangelisieren. Außerdem ist diese freundschaftliche Art am natürlichsten, nicht peinlich und im Gegensatz zu anderen Arten sehr preiswert. Haben Sie durch Beziehungen zu anderen Christen Jesus kennen gelernt?
Weitere heiße Bibelstellen
Sprüche 24,11ff: “Errette, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Schlachtbank wanken, halte zurück! Wenn du sagen wolltest: «Siehe, wir haben das nicht gewusst!» wird nicht der, welcher die Herzen prüft, es merken, und der deine Seele beobachtet, es wahrnehmen und dem Menschen vergelten nach seinem Tun?”
Hesekiel 33,7ff: “Nun habe ich dich, o Menschensohn, dem Hause Israel zum Wächter bestellt, damit du das Wort aus meinem Munde hören und sie von mir aus warnen sollst. Wenn ich zu dem Gottlosen sage: «Du, Gottloser, sollst des Todes sterben!» und du sagst es ihm nicht, um ihn vor seinem gottlosen Wege zu warnen, so wird der Gottlose um seiner Missetat willen sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gottlosen vor seinem Wandel warnst, dass er sich davon abwende, er sich aber von seinem Wandel nicht abwenden will, so wird er um seiner Sünde willen sterben, du aber hast deine Seele errettet.”
1.Korinther 9,16ff - Paulus schreibt: “Denn wenn ich das Evangelium predige, so ist das kein Ruhm für mich; denn ich bin dazu verpflichtet, und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte!”
Wir müssen keine reifen Christen sein, um das Evangelium anderen weiterzusagen. Erfahrungsgemäß sind es gerade diejenigen, die noch nicht lange Christen sind, die, die die meisten Leute zu Christus führen. Die Erklärung ist einfach: Auf der einen Seite haben Sie noch verstärkt Kontakte zu Nichtchristen und auf der anderen Seite wissen sie noch ganz frisch, wovon sie durch Jesus erlöst wurden.
Gott hat sich entschieden, durch die Christen das Königreich zu bauen - durch ihre Hände, ihren Mund.
Unsere Aufgabe ist es, Zeugen zu sein und das Evangelium auf unterschiedlichste Arten bekannt zu machen.
Seine Aufgabe ist es, das Wunder der Errettung herbeizuführen.
Sein Motiv ist die Liebe zu den Menschen.
Jesus sagte seinen Jüngern:
“Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt und
ihr werdet meine Zeuge sein. (Apg. 1,8)
“Ihr seid das Salz der Erde.” (Mt.5,13)
“Ihr seid das Licht der Welt.” (Mt.5,14)
Literatur:
- Dieter Beständig, „…und ihr werdet meine Zeugen sein!“, ISBN 3-85614-026-3