4.19 Gebet bei Krankheit - Die zwei Seiten der Realität
Allgemeine Anmerkungen:
Wir leben ständig mit zwei Seiten der Realität (mit der Wirklichkeit, die uns umgibt).
Beide Bereiche beeinflussen uns ständig.
1. Die sichtbare Realität ist die Seite der Realität, die wir mit unseren fünf Sinne wahrnehmen (Sehen, schmecken, riechen, fühlen, hören).
2. Die unsichtbare Realität ist die unsichtbare, geistige Welt, die oft nur mit unserem Inneren wahrgenommen werden kann.
Aspekte dieser unsichtbaren Seite der Realität: Liebe, Angst, Frieden, Beklemmung, Glaube, … , Engel/Dämonen, Gott, Jesus, der Heilige Geist und Satan.
Zu der unsichtbaren Realität gehören auch das Reich Gottes mit Jesus als König und das Reich dieser Welt. Die Bibel gibt uns verlässliche Informationen über die unsichtbare Welt.
Viele Menschen haben den Wunsch, die Welt in ihrer Ganzheit zu erkennen, so wie sie wirklich ist. Dazu gehören beide Seiten der Realität. Sie möchten nicht mit einer eingeschränkten Sicht leben.
Bei vielen besteht ein Wunsch nach Echtheit, nach Authentizität. Zu einem erfüllten Leben gehört für sie auch ein umfassendes/ganzheitliches Erkennen der Realität.
Grundsatz 1:
Die Realität ist unabhängig von der Meinung, die ich über sie habe. (Gott ist souverän.)
Grundsatz 2:
Frieden mit Gott zu haben ist wichtiger als vollständige körperliche Heilung oder vollständige materielle Versorgung.
Grundsatz 3:
Lebe ich primär erfahrungsorientiert oder verheißungsorientiert?
D.h.: Schaue ich auf das, was ich sehe/ erfahre oder vertraue ich auf die Zusagen Gottes?
Exkurs:
Matth. 11,12: „Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Himmelreich Gewalt, und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich.“
Diesen Vers kann so auslegt werden, dass Christen die Verheißungen Gottes ernst nehmen und ihr legales Recht auf Heilung und Versorgung – das auf dem Sieg Jesu am Kreuz beruht - aus dem Unsichtbaren ins Sichtbare mit Dank und Proklamationen „herunterziehen“/ „an sich reißen“.
In drei Bereichen wird die Spannung für Christen zwischen den beiden Seiten der Realität besonders deutlich:
1. Bei Krankheiten, 2. Bei finanziellen Nöten, 3. Beim Umgang mit Sorgen/schwierigen Umständen.
Die beiden Seiten der Realität bei Krankheiten
Vorgehensweise bei Krankheit:
- Jesus danken, dass er (u.a.) für die Krankheit ans Kreuz gegangen ist,
- dass durch seine Striemen grundsätzlich ein legales Anrecht auf Gesundheit besteht,
- dass er aufzeigen möge, was evtl. die Heilung behindert (falsche Haltungen, Stolz, Unvergebenheit, Flüche, ein ungesunder Lebensstil, Schuld der Vorfahren, etc. …)
Die Heilung als Geschenk jetzt dankbar annehmen (in der unsichtbaren Welt) und gespannt sein, wann die Heilung (in der sichtbaren Welt) real wird.
Beispiel:
Paketdienst: Bei einer Lieferung unterschreibe ich und bestätige damit, dass ich das Paket (die Heilung) bekommen habe (= dankbarer Glaube) – auch wenn ich das Paket im Moment noch nicht in meinen Händen halte.
Beten: „Jesus, du hast durch deinen Tod am Kreuz den Preis für unsere Krankheit bezahlt!“ (z.B. „Durch seine Striemen sind wir geheilt“ Jes. 53,5ff / Mat. 8,17).
Proklamieren = Wahrheiten Gottes in die Situation hineinsprechen (Verheißungen/ biblische Aussagen über Heilung) – immer wieder, bis die Heilung eintritt. Auch dann, wenn zunächst nichts sichtbar ist (= verheißungsorientiert statt erfahrungsorientiert handeln). „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, …“ (Hebräer 11,12)
Danken: Dass Gott alles in seiner Hand hat. Er ist der Schöpfer, der unsere Körper perfekt geschaffen hat. Er hat die Macht und den Willen der Wiederherstellung.
Hörendes Gebet praktizieren: Gibt der Heilige Geist den Betern Hinweise in Bezug auf die weitere Vorgehensweise?
Literatur:
- „Die geistliche Ursache von Krankheiten“, Dr. Henry W. Wright, ISBN 978-3-95578-610-6