4.9 Das Geschenk und der Prozess der Heiligung
“Heilig” (hebr. khadosch, griech. hagios) bedeutet “ausgesondert sein”/ getrennt sein vom Gewöhnlichen.
Gott sagt in 3.Mose 19,2:
“Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!” Dies ist das Motto der ganzen Heilsgeschichte.
Weil unsere Heiligung Gottes Wunsch ist, hat Er uns einen Weg aufgezeigt, wie wir in diesen Stand kommen können: Auf der einen Seite wird uns die Heiligung als Geschenk angeboten und auf der anderen Seite ist ganzer Einsatz von uns nötig.
1. Das Geschenk der Heiligung:
1.Kor.1,30: “Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, welcher uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung,...”
Die Heiligung ist ganz und gar Gottes Werk. Jesus hat sich durch sein Leben und Sterben, durch Gehorsam bis zum Tod am Kreuz “selbst für uns geheiligt”; nun können auch wir in der Wahrheit geheiligt werden” - Joh. 17,19: “Und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in Wahrheit.”
Jesus beschenkt uns mit Heiligung durch seine Selbstaufgabe, seinen Verzicht auf sein Leben. Das Motiv hierfür ist seine Liebe zu den Menschen.
2. Unser Einsatz zur Heiligung
Die Heiligung dankbar als Geschenk anzunehmen ist die eine Seite der Medaille, die andere Seite ist unsere Antwort, unsere Reaktion, auf das Geschenk. Denn wenn wir nicht richtig reagieren, nützt uns das Geschenk der Heiligung wenig.
Wenn wir z.B. eine Kreditkarte geschenkt bekommen würden, mit der wir unbegrenzt einkaufen könnten, sie aber nicht einsetzen würden, wäre dies wertvolle Geschenk nutzlos.
Dieses Geschenk der Heiligung erfordert unseren ganzen Einsatz:
Wir müssen die Heiligung wollen.
Wir müssen das Geschenk bewusst annehmen, aus den Händen Jesu nehmen. Das heißt: Auf Jesu Liebe antworten und sagen: “Ja, Herr ich will ein geheiligtes Leben führen. Danke, dass Du es mir durch Deinen Einsatz ermöglichst.”
Wir müssen unsere Ohnmacht erkennen, aus eigener Kraft ein heiliges Leben führen zu können.
Paulus schreibt: “...und weil ich davon überzeugt bin, dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird...” Phil.1,6.
Gott ist für uns; Er möchte die Heiligung in unserem Leben fördern.
3.) Wir müssen die richtigen Entscheidungen treffen.
Wenn wir dies nicht tun, verzögern wir den Prozess der Heiligung in unserem Leben - zu unserem eigenen Schaden.
Wir müssen uns z.B. bewusst entscheiden, anderen schnell zu vergeben (damit keine bittere Wurzel in uns wächst), Stolz und Trotz immer mehr abzulegen, nicht Götzen (Dinge, die mir wichtiger als Jesus und das Reich Gottes sind) unsere Hingabe, Zeit und Energie opfern, keine andere Sünde in unserem Leben zulassen und in der Vergebung leben, etc.
Was habe ich davon, ein Leben in Heiligkeit anzustreben?
Ich lebe dann in meiner schöpfungsgemäßen Bestimmung.
Ich bin dann Gott gehorsam. Das hat direkte Auswirkungen in meinem Leben:
Segen statt Fluch, Leben statt Tod, Liebe statt Hass, Frieden statt schlafloser Nächte, materielle Versorgung statt Mangel, Freude statt Frust, etc ...kurz gesagt, alle Segnungen, die Gott Abraham in 5.Mose 28 zusagte (siehe auch die neutestamentliche Bestätigung in Galater 3,13+14).
Wer begriffen hat, worum es geht, wird stark motiviert sein, alles, was die Heiligung verzögert, zu bekennen und zu lassen.
2 Korinther 7:1 “Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, zur Vollendung der Heiligung in Gottesfurcht.”
1.Thess.4,3: “Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr euch der Unzucht enthaltet;
4 dass jeder von euch wisse, sein eigenes Gefäß in Heiligung und Ehre zu besitzen,
7 Denn Gott hat uns nicht zur Unreinigkeit berufen, sondern zur Heiligung.”
2.Thess.2,13: “Wir aber sind Gott allezeit zu danken schuldig für euch, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang an zum Heil erwählt hat, in der Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit, 14 wozu er euch auch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unsres Herrn Jesus Christus.”
Kol.3,2 “Ziehet nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld, …
13 ertraget einander und vergebet einander, wenn einer wider den andern zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, also auch ihr. 14 Über dies alles aber habet die Liebe, welche das Band der Vollkommenheit ist.
15 Und der Friede Christi herrsche in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen seid in einem Leibe. Seid auch dankbar!”
Hebräer12,14: “Jaget nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne welche niemand den Herrn sehen wird!”
1.Petrus 1,13: “Deshalb umgürtet die Lenden eurer Gesinnung, seid nüchtern und hofft völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird in der Offenbarung Jesu Christi!
14 Als Kinder des Gehorsams passt euch nicht den Begierden an, die früher in eurer Unwissenheit herrschten, 15 sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr im ganzen Wandel heilig! 16 Denn es steht geschrieben: «Seid heilig, denn ich bin heilig.»
17 Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht! 18 Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, 19 sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines Lammes ohne Fehler und ohne Flecken. 20 Er ist zwar im Voraus vor Grundlegung der Welt erkannt, aber am Ende der Zeiten geoffenbart worden um euretwillen, 21 die ihr durch ihn an Gott glaubt, der ihn aus den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat, so dass euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott gerichtetist. 22 Da ihr eure Seelen durch den Gehorsam gegen die Wahrheit zur ungeheuchelten Bruderliebe gereinigt habt, so liebt einander anhaltend, aus reinem Herzen! 23 Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem durch das lebendige und bleibende Wort Gottes.”